Ich war seit Tagen nicht mehr draußen gewesen. Ich zog die erfrischende Luft ein und musste grinsen. So schön...kalt...wie der Tod...Tod..., ein wenig verstört von mir selbst schüttelte ich den Kopf. Seit ich hier war, wurde ich zur reinsten Psychopathin. Na ja, was ist denn schlecht daran?!, Ich lachte. Es war mir egal ob jemand zusah. Mein Blick schweifte über die große Wiese und ich erblickte die Anführerin einer der Gangs. Ich glaub das is die von den Red Dragons, na ja mir egal, ich schlenderte über die Wiese und genoss die kühle winterluft.

Ich ignorierte ihren Satz, da ich nur wütend geworden wäre.
Bei dem zweiten Satz setzte ich mich und sah hoch, nachdenklich betrachtete ich die Anführerin der red Dragons.
Ich wusste nicht viel über sie aber das taten wir alle nicht. Kaum jemand redete freiwillig und man fragte nicht nach.
Seufzend stand ich auf und klopfte mir Schnee von der Hose. In meinen tiefschwarzen Haaren hatten sich Schneeflocken abgesetzt die langsam trockneten. Mir war kalt und ich hasste Kälte. Betäubend ja , da frieren einem Körperteile ab die man eigentlich behalten will, knurrte ich leise auch wenn ich wusste dass sie etwas anderes gemeint hatte.
Mein Blick streifte über die Wiese und senkte sich dann auf eine weitere Insassin, sie sah jung aus.
Mein Lächeln war kühl und raubtierhaft.

Ich sah ebenfalls zu den Wächtern als sie es tat und lachte dann ein freudloses und kaltes Lachen. Das mag wohl sein aber wer ist denn hier bitteschön ein Optimist ? Optimismus ist anstrengend. Sagte ich grinsend und trat einen Schritt auf sie zu. Die Wachen wurden nervös und traten ebenfalls näher. Irgendwie versetzte mir das immer einen Kick, es erregte mich und ließ mich lebendiger fühlen als ich es in diesem verdammten Loch sonst tat.

Realismus ist das was mich am Leben hält, flüsterte ich grinsend. Mein Herz schlug schneller durch die Erregung die meinen Körper flutete.
Ich denke den Wärtern ist es zu langweilig hier, meine Augen glitzerten kalt während ich sie vielleicht auch ein wenig herausfordernd ansah.

Interessiert musterte ich das Geschehen. Ich war wirklich noch nicht lang hier und kannte kaum Namen. Doch ich sah an deren Tatoos zu welcher Gruppe sie gehörten. Das Mädchen wippte zuerst auf und ab, dann begann sie zu grinsen. Ich stand zu weit von den beiden entfernt als ob ich hören konnte was sie sagten

Meine Augen blitzten erneut raubtierhaft. Schreckhaft wie kleine Häuschen, meine Stimme war ein dunkles brummen. Mein Akzent stärker ausgeprägt. Wir standen jetzt gefährlich nah bei einander, die Wachen waren näher getreten. Ich sah sie im Augenwinkel, aber meine Aufmerksamkeit lag auf Akaya.
Dann hast du noch nicht die richtigen Leute kennen gelernt. Aber alleine dass du hier drin bist zeigt das ja schon. Sagte ich fröhlich, ich beschloss sie etwas zu provozieren obwohl ich mir schon denken konnte , dass sie nicht so leicht zu provozieren war.

Ich habe nicht gesagt, dass ich die richtigen Menschen kannte, sagte ich schulterzuckend.
Man kann niemanden hinter den Kopf gucken.
Aber ich bin der festen Überzeugung eine schlechte Kindheit ist die Quintessence , der Grundstein um zu werden wie wir sind. Ich betonte das wir, denn gerade waren wir nicht blue Lion und red dragon. Wir waren zwei Idioten in einem Gefängnis die ihr Leben genau falsch gelebt hatten. Vielleicht wäre es auch nicht anders gegangen, ich war sogar der Meinung es wäre sicher nicht anders gegangen aber vielleicht hätte es einen Weg gegeben. Kurz flackerten Bilder durch meinen Kopf, Erinnerungen die so nie passiert waren. Wie Geister einer Wunschvorstellung zeigten sie meine kleine Schwester und mich wie wir an einem großen Tisch saßen. Sogar meine Mutter war anwesend, wir aßen Gans und lachten über irgend etwas banales. Hätte es diese Zukunft gegeben?, meine Augen waren komplett schwarz geworden. Schon so waren sie dunkel, in manchem Licht schienen sie hellbraun . Aber jetzt während für den Moment Wut und Trauer darin lagen schienen sie tief schwarz. Ich lächelte immernoch. Traute mich nicht weiter denn ich wollte auch nicht riskieren, dass die nervösen Idioten es falsch interpretierten.

Ich beobachtete sie genau, sah Gefühlsregungen die ich nicht deuten konnte. Das ich Dinge nicht positiv sehe haben wir doch schon geklärt, ich trat einen Schritt näher. Riskierte es und die Wachen kamen näher, treten sie zurück hörte ich hinter mir eine Stimme sagen aber ich sah mich nicht um. Ich tat nicht was sie mir sagten, stattdessen funkelten meine Augen . Egal was wir tun, egal wie sehr wir es versuchen wir werden uns nicht ändern. Ich werde wieder hier landen , es war immer klar, immer schon. Schon als ich zum ersten mal geschrien habe, ein Baby war, wenige Stunden alt. Schon da war es klar, wir haben kene Chance, meine Stimme war drohend und wurde lauter. Meine Wut galt nicht Akaya, sie galt der ganzen gott verdammten Welt und am aller ehsten mir. Ich war so nah, dass ich ihren Geruch riechen konnte. Meine Augen bohrten sich in ihre und es erregte mich , ich hatte zwar viele Frauen hier die ich mir nehmen konnte aber sie waren langweilig. Sie waren Zeitvertreib und nichts weiter. Es dauerte nur ein paar Sekunden bis ich brutal zur Seite geworfen wurde, ein Knüppel landete schmerzhaft in meinem Rücken, einer in meiner Seite. Als ich hart mit dem Kopf aufschlug platzte meine Lippe auf und obwohl ich ruhig lag hörten die Wächter nicht auf. Sie prügelten auf mich ein bis ich hustete und Blut spuckte, aber ich sah zu Akaya hoch. Meine Lippen und Zähne zu einem blutverschmierten Grinsen verzogen, ich zwinkerte ihr zu und wurde dann von den Wachen hoch gerissen und weg geführt. Der Kleinen weiter entfernt an der wir vorbei kamen warf ich ebenfalls ein Grinsen zu.

Ein grinsen hatte sich über mein Gesicht gezogen. Endlich mal wieder Gewalt. Ich blendete aus was dieser seltsame Typ gemacht hatte. Ich fand diese Situation unfassbar interessant und lustig. Als nebenstehende könnte man schon denken das die zwei ein Auge auf einander geworfen hatten. Pf, wir sind hier im Knast. Nichts ist wirklich echt alles nur gespielt, ich musste wieder grinsen...Alles nur ein Spiel..., ich lachte hell. Meine kalten Augen musterten die Wachen vor mir. Ich grinste sie an und lief mit hoch erhobenen Kopf an ihnen vorbei weiter auf die große Wiese.